Sommers Charttechnik-Signale
Langfristiger DAX-Trend mindestens angeschlagen
Beim Studium der Rubrik „Börsenklima“ auf meiner Internetseite www.timinigismoney.de werden Ihnen am Wochenende gewiss schon einige wichtige Details aufgefallen sein:
- Mit dem TecDAX als letztem Mitglied befinden sich nunmehr alle von mir beobachteten 7 Marktsegmente (1 internationales und 6 deutsche) in einem Verkaufssignal.
- Seit dem Wochenende ist aus Sicht der Trend-Zyklen mittelfristig ein Bärenmarkt zu konstatieren.
- Der Anteil der langfristigen MACD-Kaufsignale (auf Monatsbasis) für weltweit 93 Indizes ist von 46,2% auf nur noch 30,1% gefallen.
Heute möchte ich Ihnen zeigen, wie sich die langfristigen MACD-Signale für den DAX entwickelt haben.
Der MACD-Indikator besitzt in der Charttechnik eine wichtige Eigenschaft: Er zeigt zu jeder Zeit an, ob sich ein Markt in einem Kaufsignal oder in einem Verkaufssignal befindet.
Diesen Status untersuche ich börsentäglich für die 30 DAX-Aktien und das auf Tages-, Wochen- und Monatsbasis. Auf diese Weise lassen sich Aussagen über den kurz-, mittel- und langfristigen Trend des DAX treffen.
Hier nun der Verlauf der Anteile der MACD-Kaufsignale auf Monatsbasis (langfristiger Trend):
MACD-Kaufsignale auf Monatsbasis (langfristiger Trend) für die 30 DAX-Aktien
Nicht gut: Signifikanter Einbruch bei den langfristigen Kaufsignalen
(Zum Vergrößern bitte in den Chart klicken!)
Sie sehen: Nur noch ein Drittel der DAX-Werte weisen langfristige Kaufsignale aus.
Eine nichtssagende Empfehlung
Die übelste Empfehlung hörte ich gerade eben von einem „Börsenexperten“ auf einem Nachrichtensender:
Für Panik sei es jetzt ohnehin zu spät. Er sähe in den kommenden Wochen sehr günstige Einstiegsgelegenheiten in schon jetzt gut bewertete deutsche Aktien.
Zunächst einmal nützt der Rat zum Ruhigbleiben wohl nur demjenigen, der vorher ausgestiegen ist. Sorry, aber wer in diesem Moment noch Aktien hält, dem stehen mit hoher Sicherheit die Schweißperlen auf der Stirne.
Weiterhin können wir diesem Zitat entnehmen, dass der Experte noch mit weiter fallenden Kursen rechnet. Dann wäre es aber vielleicht doch ratsam, jetzt noch zu verkaufen, je nachdem wie weit es noch runter geht …?
Last not least: Wer jetzt in Panik ist, wird gewiss nicht in den kommenden Tagen bei noch niedrigeren Kursen kaufen. Ganz abgesehen davon, dass die meisten Anleger ohnehin voll investiert sind und gar kein Kapital übrig haben, um ihren Aktienbestand zu verbilligen.
DAS war ein guter Rat!
Sorry, aber derartige Ratschläge können Sie gepflegt in die berühmte „Tonne kloppen“. Ich hatte Ihnen am vergangenen Dienstag – also bei einem DAX-Stand zwischen 10.880 und 10.980 Punkten – folgende Empfehlung weitergegeben:
In einer derart unsicheren Gemengelage wie derzeit ist eine höhere Liquidität das Beste, was Sie für Ihr Kapital tun können:
Sie vermindern Ihr Risiko im Falle eines plötzlichen Rückgangs. Gleichzeitig stehen Ihnen Mittel zur Verfügung, um dann mit einem Short-Investment von den sinkenden Kursen zu profitieren. Geht es doch überraschend wieder aufwärts, können Sie jederzeit wieder in neue attraktive Aktien einsteigen.
Eines sollten Sie jedoch keinesfalls tun: Sich schon jetzt in der einen oder der anderen Richtung spekulativ zu positionieren: Das kann ganz übel danebengehen! Warten Sie lieber erst einmal darauf, dass der Markt Ihnen zeigt, wohin er beabsichtigt, zu tendieren.
Ein solches Signal liegt seit Mittwoch letzter Woche vor. Am Wochenende kamen weitere hinzu, wie Sie oben lesen konnten.
Morgen werde ich der Frage nachgehen, wohin uns die Abwärtsreise im DAX im schlimmsten Fall führen kann.
Viel Erfolg an den Börsen,
Ihr
Andreas Sommer
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Ein Beitrag von: www.timingismoney.de: Zum optimalen Zeitpunkt im richtigen Markt
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