Sommers Charttechnik-Signale
Vorher checken ist besser, als nachher ärgern!
Heute möchte ich mit Ihnen ein kleines Experiment machen: Ich werde Ihnen gleich zwei Charts von Aktien aus dem SDAX präsentieren.
Wenn Sie mitmachen mögen, dann schauen Sie sich diese Charts einmal in aller Ruhe an. Die beiden Kursgrafiken unterscheiden sich in einem für Sie als Investor sehr wichtigen Punkt. Können Sie den Unterschied erkennen?
Mein Tipp dazu: Es hat nichts mit dem Kursverlauf zu tun! Allerdings sollten Sie einen Taschenrechner zur Hand haben, falls Ihnen das Kopfrechnen nicht behagt.
Entdecken Sie den Unterschied?
Ströer Media SE (SDAX-Aktie)
Entdecken Sie den Unterschied zur Villeroy & Boch-Aktie?
(Zum Vergrößern bitte in den Chart klicken!)
Villeroy & Boch (SDAX-Aktie)
Entdecken Sie den Unterschied zur Ströer Media-Aktie?
(Zum Vergrößern bitte in den Chart klicken!)
Nun?
Haben Sie den Unterschied zwischen diesen beiden SDAX-Aktien entdeckt?
Falls nicht, dann können Sie nun vielleicht etwas für Ihren künftigen Investment-Erfolg lernen.
Der gravierende Unterschied liegt in den Umsätzen
Der gravierende Unterschied zwischen den SDAX-Aktien Ströer Media SE und Villeroy & Boch VZ, auf den ich hinaus wollte, liegt in den Umsätzen.
Die Zahl rechts unten unter dem Umsatz-Chart zeigt die gestern gehandelten Stückzahlen für die Aktien. Links unten unter dem Umsatz-Chart finden Sie den durchschnittlichen Umsatz der vergangenen 50 Handelstage. Im Chart wird dieser durch die blaue Linie verkörpert.
Wenn Sie nun einmal den gestrigen Schlusskurs mit dem gestrigen Umsatz multiplizieren (deshalb der Taschenrechner!), dann errechnen sich folgende Umsatzvolumina:
Ströer Media: 45,36 Euro x 107.293 Anteile = 4.866.810 Euro gehandeltes Volumen
Villeroy & Boch: 14,25 Euro x 15.835 Anteile = 225.648 Euro gehandeltes Volumen
Das ist eine beträchtliche Differenz zwischen den gehandelten Volumina, finden Sie nicht? Nun könnte das ein Zufall gewesen sein. Daher ermitteln wir nun einmal die Volumina für den 50-Tage-Durchschnitt:
Ströer Media: 40,80 Euro (50-Tagelinie) x 112.876 Anteile = 4.605.340 Euro gehandeltes Volumen
Villeroy & Boch: 13,83 Euro (50-Tagelinie) x 9.962 Anteile = 137.774 Euro gehandeltes Volumen
Die (bösen) Folgen nicht ausreichend liquider Märkte
Sie sehen: Der Differenz ist im 50-Tage-Durchschnitt noch extremer. Doch warum ist das für Sie wichtig?
Ganz einfach: Für Sie als Privatanleger mag es angehen, wenn Sie für Ihr Depot Villeroy & Boch-Aktien im Wert von 10.000, 20.000 oder 50.000 Euro kaufen. Doch was glauben Sie geschieht, wenn diese Aktie ausgerechnet an Ihrem Kauftag von einem Börsendienst zum Einstieg empfohlen wird?
Richtig: Der Kurs rast vehement nach oben, weil die plötzlich dramatisch höhere Nachfrage nicht von dem üblichen Tagesangebot abgedeckt werden kann.
Noch übler kann das ausgehen, wenn Sie die Villeroy & Boch-Aktien irgendwann wieder verkaufen wollen. Geschieht das nämlich in einer allgemeinen Verkaufspanik, dann rauscht der Kurs schneller in den Keller, als Sie es für möglich hielten.
Bei einem Umsatzvolumen von mehr als 4 Mio. Euro werden Sie diesen Widrigkeiten vermutlich nicht oder wenn, in einem deutlich geringerem Ausmaß begegnen.
Vorher checken ist besser, als nachher ärgern!
Ihrer Kaufentscheidung sollte daher IMMER auch ein Check der Umsatzzahlen vorausgehen.
Eine gute Mindest-Maßzahl für einen liquiden Börsenhandel ist das 25fache dessen, was Sie in eine Aktie investieren wollen. Beispiel: Wenn Sie 20.000 Euro in eine Position stecken, dann sollte das durchschnittliche Umsatzvolumen der vergangenen 50 Handelstage mindestens 500.000 Euro betragen!
Viel Erfolg an den Börsen,
Ihr
Andreas Sommer
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Ein Beitrag von: www.timingismoney.de: Zum optimalen Zeitpunkt im richtigen Markt
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