Sommers Charttechnik-Signale
Apple und das Wachstumsaktien-Phänomen – Teil 2
Nachdem ich im gestrigen ersten Teil auf ein generelles Phänomen bei Wachstumsaktien eingegangen bin, möchte ich heute, wie versprochen, die Analyse der Charttechnik von Apple nachliefern.
Das Unternehmen hatte bekanntlich am vergangenen Mittwoch Zahlen vorgelegt, die bei den Marktteilnehmer recht gut ankamen, da sie über den Erwartungen lagen. Allerdings sehe ich es so, dass die Erwartungen ohnehin schon derart niedrig geschraubt waren, dass eigentlich eh nur noch Überraschungspotenzial nach oben bestand.
Doch schauen wir, was uns die Charttechnik zu sagen hat.
Nette Ansätze, aber alles noch ein wenig „dünn“
(Zum Vergrößern bitte in die Grafik klicken!)
Der Kurs versucht seit März, einen fächerartigen Boden zu bilden und macht seit gestern ein wenig Hoffnung: Der Abwärtstrend seit Mai wurde erstmals überboten (blauer Kreis). Eine Überkreuzung der 200-Tagelinie wäre allerdings ein feineres Indiz für eine Trendwende.
Doch kurz über der 200-Tage-Linie wartet eine Kurslücke vom Januar dieses Jahres, die ebenfalls noch geschlossen werden muss. Apple hat auf dem Weg nach oben noch viel Arbeit vor sich.
Die Indikatoren weisen derzeit indes noch keine Kaufsignale auf.
Das 50-Tage-Momentum (zeigt Schwung und Dynamik einer Kursbewegung) notiert zwar hauchdünn im positiven Bereich. Allerdings wartet hier bereits ein wichtiger Widerstand (gelber Kreis; pinkfarbene Linie), den es zu überwinden gilt, um ein Kaufsignal auszulösen.
Das On-Balance-Volumen dokumentiert das Verhalten der Großanleger. Durch die Verknüpfung von Umsatz und Kursveränderung zeigt dieser Indikator an, ob Geld in einen Markt hinein oder aus ihm heraus fließt.
Der grüne Kreis macht deutlich, dass die Apple-Aktie aus Sicht des OBV für Großanleger noch keine Rolle spielt und zudem noch weit von einem Kaufsignal entfernt ist: Hier müsste erst der langfristige Abwärtstrend (durchgezogene grüne Linie) nach oben durchbrochen werden.
Fazit:
Ganz ehrlich: Für mich ist das alles noch ein wenig „dünn“. Der Bruch des Abwärtstrends seit Mai wirkt auf mich eher wie „die Schwalbe, die noch keinen Sommer macht“. Bevor ich mich bei der Aktie mit dem angebissenen Apfel-Logo wieder engagieren würde, möchte ich noch mit einigen weiteren Kaufargumenten überzeugt werden.
Viel Erfolg an den Börsen,
Ihr
Andreas Sommer
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